Schöne neue Wasserstoffwelt? Ein weiteres Leitungsnetzwerk entsteht und verlangt erhöhte Aufmerksamkeit

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„Wasserstoff ist das fehlende Puzzleteil der Energiewende. Wir machen mit der Strategie Tempo für den Markthochlauf in dem Bereich“, sagt Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger. Um das geplante Ziel zu erreichen, Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen, spiele grüner Wasserstoff vor allem in der Industrie, etwa in der Stahlproduktion oder bei Gaskraftwerken, und beim Güterverkehr eine entscheidende Rolle. Denn überschüssiger erneuerbarer Strom aus Wind- und Sonnenenergie kann in Wasserstoff transformiert, auf diese Weise gut gespeichert und transportiert werden. Bis 2030 möchte die Bundesregierung die Wasserstoffkapazität auf 10 Gigawatt ausbauen und ein weit verzweigtes Leitungsnetz aufbauen. Was bedeutet das für Deutschland? Teilweise werden alte Gasleitungen umfunktioniert, aber es sollen auch viele Kilometer neue Leitungen verlegt werden. Dadurch müssen neben Gas-, Wasser-, Fernwärme- und Telekommunikationsversorgern demnächst auch Wasserstoffbetreiber Netzauskünfte erteilen. Beziehungsweise, falls die bestehenden Gasversorger künftig auch ins H2-Geschäft einsteigen, mit erhöhtem Anfrageaufkommen seitens der Bauunternehmen rechnen.

Die aktuelle Planung zum Wasserstoff-Kernnetz und erste Projekte

Der FNB Gas e. V., die Vereinigung überregionaler Gastransportunternehmen, legte dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und der Bundesnetzagentur diesen Entwurf zum Wasserstoff-Kernnetz vor:

Daraus wird ersichtlich, dass zwar ein Großteil bestehender Gasleitungen genutzt werden soll (etwa 60 %), trotzdem müssen noch mehrere Tausend Kilometer Leitungen neu verlegt werden. Vor allem im Osten Deutschlands und an den Grenzgebieten zu den Niederlanden, Belgien und Frankreich, um die Wasserstoffleitungen auch international ans Wasserstoffnetz anschließen zu können.

Bis 21. Mai 2024 wird der Antragsentwurf noch von der Behörde geprüft. Derzeit entstehen bereits erste Wasserstoffleitungen, unter anderem in Bayern, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen:

Im sachsen-anhaltischen Bad Lauchstädt begannen im November des vergangenen Jahres die Vorbereitungen für die Inbetriebnahme einer Wasserstoff-Pipeline. Dazu sollen alte Erdgas-Leitungen aus DDR-Zeiten verwendet werden. Außerdem fungiert der dazugehörige Energiepark als Reallabor.

In Bayern soll zudem die erste Wasserstoffleitung bereits 2025 betriebsbereit sein. 14 km Leitungssystem wird vom Erdgasnetz separiert, ausgeweitet und schließlich ans europäische Wasserstoffnetz angebunden. Bis 2030 sollen etwa 300 km Wasserstofftransportleitungen Südbayern durchziehen.

In Niedersachsen wird die erste H2-Leitung in Lingen, im Landkreis Emsland, gebaut. Dort wird bis zum kommenden Jahr eine Anlage für grünen Wasserstoff errichtet. Und so gibt es noch weitere Projekte, die sich in der Planung befinden. Das bedeutet nicht nur, dass ein neues Leitungsnetz entsteht, sondern birgt auch neue Risiken, die durch die Beschädigung desselben entstehen können.

Mögliche Gefahren durch beschädigte Wasserstoffleitungen

Grundsätzlich ist Wasserstoff nicht gefährlicher als Erdgas oder Erdöl, aber unter bestimmten Voraussetzungen auch nicht weniger bedenklich. Wenn sich das chemische Element mit reinem Sauerstoff, Luft oder Chlor vermischt und Zündquellen in der Nähe sind, dazu reichen auch elektrostatische Entladungen, ist Wasserstoff hochentzündlich und kann Explosionen hervorrufen. Ein weiteres Risiko ist die Wasserstoffversprödung: Das bedeutet, dass H2 in Metalle eindringen und für Rissbildung sorgen kann.

Gezielt Schäden abwenden und Netzauskunft mit cosymap® automatisieren

Aufgrund der möglichen Risiken bzw. Produktionsstörungen der Industrie im Falle eines bei Tiefbohrarbeiten verursachten Schadens an den Wasserstoffleitungen ist es für Sie als Betreiber wichtig, sich durch korrekte Beauskunftung der Bauunternehmen im Vorfeld abzusichern. Nur so wenden Sie Schäden von Ihren Leitungen ab und schützen Ihr Unternehmen vor Haftungsansprüchen. Wenn Sie für Bauanfragende ein kostenloses Online-Portal für Spartenauskünfte anbieten, können Sie für manuell erfolgende Anfragen Bearbeitungsgebühren verlangen.

Für Sie als Netzbetreiber der neuen Wasserstoffleitungen wird sich das Anfrageaufkommen in den Folgejahren voraussichtlich erhöhen. Lästige Pflichtaufgaben, die Sie vermutlich gern optimieren und am liebsten abgeben würden. Sorgen Sie vor und automatisieren Sie Ihre Prozesse mit der digitalen Branchenlösung cosymap® – entweder als Inhouse-Lösung oder als komfortable Cloud-Variante. Gern stellen wir Ihnen unsere Software bei einem Demo-Termin näher vor. Oder Sie kontaktieren uns unter der Nummer +49 341 9940313. Alternativ können Sie uns eine E-Mail an info@cosymap.de senden bzw. unser Online-Formular nutzen.